Intuition schafft Innovation – Aus der Klinik in die Praxis
Unternehmen Gesundheit
Von der klinischen Fragestellung zur praktischen Anwendung
Im Sommer 1975 erfuhr Dr. Hermann Geesing, Leitender Arzt und Chefarzt der Privatklinik mit der späteren Bezeichnung „Schwarzwald MedicalResort Obertal“ in Baiersbronn, über Presseberichte von Behandlungserfolgen bei Krebskranken in Schweden, die mit Thymusfaktoren durch eine Gruppe schwedischer Ärzte behandelt wurden. Er nahm mit diesen Kollegen Kontakt auf und tauschte mit ihnen sowie mit den dort in Behandlung stehenden Patienten bei einem noch im selben Jahr durchgeführten Besuch in Schweden persönlich Informationen aus. Die dort für die Therapie hergestellte Injektionslösung aus Kalbsthymus ließ er sich selbst injizieren. Diese in Schweden gemachten Erfahrungen und erhaltenen Berichte der dort tätigen Ärzte waren für Dr. Geesing als Chef der im Februar 1974 in Betrieb gegangenen Privatklinik im Schwarzwald derart überzeugend, dass er sich dazu entschloss, die Behandlungsmethode Anfang 1976 erstmals in Deutschland für die klinische Anwendung an der von ihm geleiteten Privatklinik einzuführen. Unter seiner fachlichen Verantwortung wandten zunächst Dr. Geesing und später seine Nachfolger die Immuntherapie mit Thymuspeptiden (Thymosand®) bei den Patienten der Privatklinik ohne unerwünschte Nebenwirkungen erfolgreich an. Dadurch rückte das Immunsystem aus diagnostischer und therapeutischer Sicht in den Mittelpunkt ärztlichen Handelns sowie wissenschaftlicher Arbeit und eröffnete dem Ärztekollegium der Privatklinik neue Behandlungsoptionen zur Erhaltung der Gesundheit und zu deren Wiederherstellung bei Patienten mit unterschiedlichen chronischen oder austherapierten Erkrankungen oder ergänzend als 4. Säule in der Tumortherapie nach Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie.
Somit hatte Dr. Geesing sehr früh das Potenzial der Immuntherapie mit Thymus-Peptiden erkannt. Die Behandlungsergebnisse zur Regulierung des Immunsystems und bei vielen Erkrankungen, die mit herkömmlichen Mitteln und Methoden nicht zu bessern waren, gaben ihm Recht. Die Behandlungskonzepte wurden in den 80iger und 90iger Jahren in medizinischen Fachorganen publiziert und von Dr. Geesing in seinen Ratgeberbüchern ausführlich beschrieben. In seinem ersten medizinischen Ratgeber „Neue Lebenskraft“ (Wilhelm Heyne Verlag) hat er im Jahr 1979 die Zusammenhänge der Immuntherapie mit Thymus-Peptiden populär-wissenschaftlich erläutert und bereits zu diesem Zeitpunkt begründet, weshalb er die Anwendung der sogenannten „Frischzelltherapie“ aus ärztlicher Sicht ablehnt. Es folgten weitere Ratgeber- und Sachbücher, in denen das Immunsystem stets eine zentrale Rolle eingenommen hat. In seinem Gesundheitsratgeber „Immun-Training“ (Herbig Verlagsbuchhandlung) weist er bereits mit dem Begriff „Immuno-Pause“ darauf hin, dass das Immunsystem mit zunehmendem Alter in seiner Abwehrkraft nachlässt. Die Wissenschaft hat dies erst kürzlich im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bestätigt und mit dem Begriff der Immunseneszens nicht nur definiert, sondern wissenschaftlich anerkannt – spät, aber nicht zu spät.
Auf Dr. Hermann Geesing folgten Ärztinnen und Ärzte als ärztliche Leiter und Chefärzte der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal sowie als Mitglieder des Ärztekollegiums, die sein Wirken als Pionier der Immuntherapie mit Thymus-Peptiden in Deutschland aufgriffen, fortsetzten und weiterentwickelten. Der parenterale Einsatz der Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion erwies sich als sicher und unbedenklich sowie bei vielen Erkrankungen als erfolgreich und erfolgversprechend, die mit schulmedizinischen Behandlungsmethoden nicht behandelbar waren oder nicht gebessert werden konnten.
In den 80iger Jahren wurden durch die Privatklinik bereits Aufträge zur externen Vertragsforschung an renommierte Institute und universitäre Einrichtungen im In- und Ausland vergeben, um Wirk- und Leitsubstanzen der Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion zu identifizieren. Dies wurde in den 90iger Jahren durch die Sanorell Pharma GmbH & Co KG als pharmazeutisches Unternehmen fortgesetzt und führte bis hin zum Erwerb einer Lizenz über ein synthetisches Thymuspeptid, das aus 9 Aminosäuren besteht (Nonapeptid), um aus dieser naturidentischen Substanz ein Immunpharmakon zur Ablösung der aus dem Wirkstoff Kalbsthymus hergestellten Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion (tierischer Ursprung) zu entwickeln. Es hatte sich aber schon bald gezeigt, dass die natürliche Zusammensetzung des Wirkstoffes aus Kalbsthymus die entscheidenden Leit- und Wirksubstanzen in sich vereinte und ein einzelnes synthetisches Thymuspeptid nicht in der Lage war, dasselbe Therapieergebnis zu erzielen. Es wurden Studien, Anwendungsbeobachtungen und retrospektive Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse die Sicherheit in der Anwendung des Arzneimittels Thymosand® und die Behandlungserfolge in der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal bestätigten. Außerdem standen die Entwicklung und Patentierung einer UF-Anlage zur Virusabreicherung sowie die Durchführung einer Scrapie-BSE-Studie bei Microbiological Associates International im Mittelpunkt des Interesses. Dazu war die Zusammenarbeit in erster Linie mit dem Wissenschaftsdienst Dr. Heidl, der Orpegen GmbH, der IBR Forschungs GmbH, dem DKFZ Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, dem NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut in Tübingen erforderlich.
Um ein Arzneimittel aus dem Wirkstoff Kalbsthymus für die parenterale Anwendung in Deutschland nach dem geltenden Arzneimittelgesetz sowie nach den Richtlinien für eine Gute Herstellungspraxis und analog der Herstellungsvorschrift der schwedischen Kollegen herstellen lassen zu können, wurde zunächst ein Produktionslabor in kleinem Maßstab eingerichtet und ausgestattet. Zur Gewinnung weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Aufschlüsse über die Zusammensetzung sowie den Einsatz der Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion, konnten externe Institute mit der Durchführung von Forschung und Entwicklung beauftragt werden. Die Anwendung der Immuntherapie mit den aus Kalbsthymus extrahierten, gereinigten und standardisierten Thymuspeptiden nahm in der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal einen immer größer werdenden Umfang ein, so dass die Herstellung des Arzneimittels aus dem Wirkstoff Kalbsthymus-Ultrafiltrat für die parenterale Applikation erweitert werden musste. Zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass die klinische Behandlung als Dienstleistung und die pharmazeutische Herstellung als Produktleistung in dieser Kombination unter dem Dach der Privatklinik zusammen nicht weitergeführt werden konnte. So kam es zur Ausgliederung der Arzneimittelherstellung sowie der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus der Privatklinik. Der Labormaßstab wurde gezielt durch die Inbetriebnahme eines pharmazeutischen Produktionsbetriebes weiterentwickelt. Dieser Schritt führte am 16. Juli 1990 zur erfolgreichen Gründung der Sanorell Pharma GmbH & Co KG als eigenständiges pharmazeutisches Unternehmen durch den Initiator und Gründungsgesellschafter Stefan H. von Hausen. Die Geschäftstätigkeit wurde zunächst in angemieteten Räumlichkeiten aufgenommen. Später wurden diese auf gesellschaftseigenem Grundstück mit GMP-konformer Betriebsstätte erweitert und fortgesetzt. Dem pharmazeutischen Unternehmen wurde in der Folge am 26. Januar 1998 die Erlaubnis zur Herstellung von Arzneimitteln und später am 10. Dezember 2010 die Erlaubnis zur Herstellung von Wirkstoffen tierischen Ursprungs wie aus Kalbsthymus von der zuständigen arzneimittelrechtlichen Aufsichtsbehörde erteilt. Bis zum heutigen Tag ist die Sanorell Pharma GmbH & Co KG das einzige pharmazeutische Unternehmen in Deutschland, das Inhaberin einer solchen Wirkstoffherstellungserlaubnis ist und damit eine Alleinstellung besitzt.
Was durch ärztliche Intuition und Initiative unter dem Dach der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal in Baiersbronn mit der Immuntherapie als Dienstleistung begann, fand seine pharmazeutisch industrielle Fortsetzung als Produktionsleistung im Wege der ärztlichen Auftragsherstellung des Arzneimittels Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion (Thymosand®) durch die Sanorell Pharma GmbH & Co KG in Bühl/Baden. Gleichermaßen war der Ausbau und die Weiterentwicklung der pharmazeutischen Betriebstätte am Standort Bühl/Baden gefordert, um die seitherige ärztliche Auftragsherstellung einer Thymus-Peptid-Lösung zur Injektion aufgrund der 14. Novellierung des Arzneimittelgesetzes im Jahr 2005 folgerichtig auf das Prinzip der ärztlichen Eigenherstellung umzustellen. Unter der unmittelbaren fachlichen Verantwortung des Arztes erfolgte sodann die erlaubnisfreie Herstellung des Arzneimittels aus dem mit Kalbsthymus hergestellten Wirkstoff zur parentalen Anwendung bei seinen Patienten.
Darüber hinaus war es zu diesem Zeitpunkt das Gebot der Stunde, die innovative Einführung der Immuntherapie mit Thymuspeptiden in der klinischen Anwendung pharmakologisch und arzneimittelrechtlich weiter zu begleiten. Parallel zu dieser strategischen Vorgehensweise wurde das homöopathische Arzneimittel Thymorell® entwickelt, das eine potenzierte Lösung aus dem Arzneimittel Thymosand® darstellte. Somit stand ein registriertes und unbeschränkt verkehrsfähiges Immunpharmakon für die besonderen Therapierichtungen wie die Homöopathie zur Verfügung. Zu dieser Arzneimittelgruppe des Produktportfolios zählte ebenfalls das homöopathische Arzneimittel Immunorell® in der Darreichungsform von Tropfen und Ampullen. Darüber hinaus wurden weitere Arzneimittelkombinationen für präventive und therapeutische Maßnahmen formuliert und für die praktische Anwendung hergestellt.
Das integrative Konzept von Innerer Medizin und Naturheilkunde verlangte aus ärztlicher Sicht zusätzlich eine kritische Überprüfung der arzneilich wirksamen Bestandteile, Hilfsstoffe und sonstigen Bestandteile, die in den Fertigarzneimitteln enthalten waren und ständig für therapeutische Zwecke zum Einsatz kamen. Manche von diesen Hilfsstoffen und sonstigen Bestandteilen hatten unerwünschtes allergenes Potenzial, weshalb aus ärztlicher Sicht der Wunsch bestand, diese Stoffe und Stabilisatoren möglichst aus den Fertigarzneimitteln heraus zu nehmen oder durch andere verträgliche zu ersetzen, die keine allergieauslösenden Faktoren enthielten. Beispielsweise war dies bei dem Fertigarzneimittel Ascorell® (Ascorbinsäure) in der Darreichungsform als Injektion der Fall, das als Stabilisator einen Hilfsstoff enthielt, der durch einen anderen ersetzt werden konnte, der keine allergischen Reaktionen hervorrief.
Eine andere Anforderung aus ärztlicher Sicht an das pharmazeutische Unternehmen und sein Know-how war die Etablierung einer Behandlung nach dem Prinzip der unspezifischen Desensibilisierung auf homöopathischer Basis gegen allergische Erkrankungen als Alternative zur spezifischen Hyposensibilisierung, deren Anwendung Risiken bis hin zum anaphylaktischen Schock zeigte. Das nach dem HAB hergestellte homöopathische Arzneimittel Desarell® wurde sowohl oral als auch parenteral bei Pollinosis oder anderen allergischen Erkrankungen therapeutisch nebenwirkungsfrei und erfolgreich eingesetzt. Dies konnte bei der Pollinosis anhand einer Studie über den Zeitraum von 3 Jahren und in Korrelation zur Pollenflugbelastung gezeigt werden.
Die in der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal durchgeführte Integrative Medizin bestand neben therapeutischen Maßnahmen auch aus Komponenten wie Bewegung, Ernährung und Entspannung. Es stand deshalb die Forderung im Raum, eine gesunde regionale und mediterrane Ernährung durch die Supplementierung von Mikronährstoffen zu ergänzen. Um den Patientinnen und Patienten ein praktisch umsetzbares Konzept nach dem Aufenthalt in der Privatklinik an die Hand geben zu können, entstand das Vital Plus Programm, eine Kombination breitgefächerter Mikronährstoffe in physiologischer Konzentration, in der richtigen Menge und in der richtigen Zusammensetzung. Die Entwicklung der Formulierung wurde entscheidend durch Dr. Irmgard Niestroj bestimmt, formuliert und ausgestaltet, die seit 1989 Mitglied des Ärztekollegiums der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal war, in den Jahren 2000 bis 2002 Ärztliche Leiterin und Chefärztin der Privatklinik. Zu dieser ernährungsmedizinisch-naturwissenschaftlichen Arbeit haben sie ihre Studiengänge der Biologie und der Humanmedizin befähigt. Die wesentlichen physiologischen Grundlagen zur Therapie mit Mikro-Nährstoffen hat Dr. Niestroj in ihrem Fachbuch „Praxis der Orthomolekularen Medizin“ (Hippokrates Verlag) zusammengefasst. In weiteren Sachbüchern einer Gesundheitsratgeberreihe hat sie die Themen Diabetes, rheumatischer Formenkreis, Stütz- und Bewegungsapparat, Leber-Galle-Bauchspeicheldrüse, Immunologie, Orthomolekulare Medizin, Ernährungs- und Umweltmedizin, Psycho-Neuro-Immunologie, Frauen- und Schlafgesundheit, besonders populär-wissenschaftlich aufbereitet, um diese allen Patientinnen und Patienten näher zu bringen. Auf ihre Initiative und Erfahrung ist die Entwicklung der Homöopunktur zurückzuführen, einer Kombination von Homöopathie und Akupunktur zur Regeneration und Optimierung der Organfunktionen. Diese Behandlungsmethode wurde von Dr. Bernd Krautheimer, Mitglied des Ärztekollegiums der Privatklinik Schwarzwald MedicalResort Obertal in den Jahren 2005 bis 2012, weiterentwickelt. Seine wissenschaftlichen Arbeiten hat Dr. Krautheimer in dem Fachbuch „Homöopunktur – Praktische Quantenmedizin“ (Elsevier Urban & Fischer) zusammengefasst. Dieses Fachbuch ist ein Standardwerk über die Anwendung von Homöopathie in Kombination mit Akupunktur.
Das pharmazeutische Unternehmen führt heute die Sparten Allopathika, Homöopathika, Immunpharmaka, Sanotropika für die Homöosiniatrie, Vitamine und Spurenelemente parenteral sowie Mikronährstoffe oral als Nahrungsergänzungsmittel unter der bei Anwendern bekannten Produktbezeichnung VitalPLUS Produktset erfolgreich weiter.
Seit Mitte 2023 hat zusätzlich die bekannte und traditionsbewusste Firma, die schon auf über 100 Jahre Erfahrungen im Bereich der Naturheilkunde zurückblicken kann, ihre neue Heimat bei der Sanorell Pharma GmbH gefunden: Wulf Rabe’s Biologische Mittel mit dem am längsten im deutschen Markt erhältlichen Mistelpräparat Rabjuvén®, das schon 1939 als erstes Krebsmedikament in der Roten Liste aufgeführt ist mit der kompletten Rabjuvén-Serie, mit den über 30 Rabe-Komplexmitteln, den 8 Präparaten der Bio-Serie und vielen weiteren Biologischen Mitteln. Hierzu gehören auch die Präparate der Koch‘schen Molekulartherapie mit über 20.000 dokumentierten erfolgreichen Anwendungen weltweit mit den ersten Therapien 1920 in den USA. Das Bestreben dieser Therapie liegt generell darin, die natürliche Immunität im Organismus wiederherzustellen: Rhodizonsäure, cp. Ampullen, Carbonylgruppen comp. SSR Ampullen sowie Parabenzochinon Ampullen sind die Einzelmittel dieser erfolgreichen Therapie.