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07.09.2021
Neuer Behandlungsansatz für das Post-Covid-19-Syndrom
Thymuspeptide können bei Long Covid vorliegende Schäden im Immunsystem ausgleichen

Über vier Millionen Deutsche haben sich nach den Erhebungen der Johns Hopkins Universität bislang mit SARS-CoV-2 infiziert (Stand 09/21). Mehr als 90.000 starben daran, rund 3,8 Millionen Patienten haben Covid-19 überstanden. Doch viele von ihnen leiden nach dem Abheilen der akuten Infektion noch bis zu zehn Monate oder länger an äußerst quälenden Beschwerden. Bis zu 15 Prozent entwickeln das Post-Covid-19-Syndrom, kurz auch als "Long Covid" bezeichnet.

Mehr als 200 verschiedene Symptome zählt die Weltgesundheitsorganisation WHO zu den im Laufe von Long Covid auftretenden Beschwerden. Manche davon sind nur leicht, andere hingegen so gravierend, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag ohne Hilfe zu bewältigen. Betroffen können alle Organe sein (Multiorgan-Erkrankung1) - unter anderem Herz, Lunge, Nieren, Magen, Darm, Gelenke, Muskeln, Blut oder das Gehirn. Als besonders schlimm wird es empfunden, wenn es zum sogenannten "Brain Fog" kommt. Mit diesem "Hirnnebel" werden kognitive Ausfallserscheinungen bezeichnet, darunter auch Konzentrations-, Gedächtnis- oder Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen. Ebenso ein häufiges Symptom von Long Covid ist bleierne chronische Müdigkeit (Chronic Fatigue-Syndrom CFS). Das Heimtückische an der Erkrankung: Oft wähnen sich Covid-19-Patienten nach dem Abheilen der akuten Beschwerden als geheilt, bis sich nach einer so gut wie beschwerdefreien Zeit von 10 bis 15 Wochen plötzlich überaus heftige Long-Covid-Beschwerden einstellen, die dann trotz umfangreicher symptomatischer Therapien weitgehend ohne Besserung über viele Monate anhalten2. Gesicherte kausale therapeutische Interventionen beim Post-/Long-COVID-Syndrom sind bislang nicht bekannt1.

In erster Linie kommt es zu Long Covid bei ungeimpften Personen, wesentlich seltener sind aber auch vollständig Geimpfte nach einem Impfdurchbruch betroffen3. Am häufigsten trifft es Patienten über 60 Jahre, aber auch bei den 19- bis 39-jährigen tritt das Post-Covid-19-Syndrom immer öfter auf. Warum es zu der Erkrankung kommt und wie sie entsteht, das ist noch weitgehend unbekannt. In einer Sondersendung des China Global Television Network (CGTN) wurde vor kurzem über Studien berichtet4, in denen festgestellt wurde, dass die T-Zellen im Immunsystem der betroffenen Patienten nach der vorhergehenden akuten Coronainfektion vorzeitig gealtert sind. Die Wissenschaftler bezeichneten es als "vorzeitige Immunoseneszenz", bei der die Abwehrfähigkeit des Körpers von Menschen jungen oder mittleren Alters gegen Viren nachlässt, wie es sonst nur bei Hochbetagten der Fall ist5. Diese Veränderungen der für die Abwehr von Coronaviren wichtigen T-Zellen halten auch Monate nach dem Abheilen der ursprünglichen akuten Infektion noch an6. Nach einer Untersuchung der Universität Manchester waren insbesondere die zytotoxischen T-Zellen betroffen6. Für Wissenschaftler der australischen Universität Adelaide sind das deutliche Hinweise dafür, dass Long Covid auf anhaltende Immunstörungen in Form von nachweisbaren Anomalien in der Immunantwort nach Covid-19 zurückzuführen ist8.

Exakt hier kann die Injektion von Thymus-Peptiden zur Behandlung von Long Covid beitragen. Insbesondere die Thymosand®-Peptide unterstützen die Erholung der erschöpften und vorzeitig gealterten T-Zellen. Sie können der die Abwehrfähigkeit des Immunsystems blockierenden Immunoseneszenz entgegenwirken und die aus dem Gleichgewicht geratenen Abwehrkräfte wieder harmonisieren. Eine vermehrte Bildung "frischer" T-Zellen kann nach den Injektionen der Thymosand®-Peptide das nach dem Abklingen der akuten Corona-Infektion noch über Monate vorliegende Defizit an T-Zellen ausgleichen - die quälenden Beschwerden von Long Covid werden ursächlich angegangen und klingen schneller ab. Untersuchungen mit 274 Patienten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren konnten zeigen, dass bereits drei Wochen nach den Injektionen von Thymosand®-Peptiden die Anzahl funktionsfähiger zytotoxischer T-Zellen deutlich erhöht war.

Bislang wurden die Injektionen mit immunregulatorischen Thymosand®-Peptiden seit über 40 Jahren an mehr als 50.000 Patienten mit großem Erfolg gegen andere Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, erhöhte Infektanfälligkeit oder ergänzend bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt. Besondere Bedeutung kommt in Verbindung mit Long Covid den Autoimmunerkrankungen zu. Für die Immunologin Akiko Iwasaki von der Yale School of Medicine, einer der weltweit renommiertesten Wissenschaftlerinnen bei der Erforschung von Long Covid, sind bei der Entstehung und Ausprägung beider Erkrankungen deutliche Parallelen festzustellen,8, 9. So sind etwa Schädigungen und deren Folgen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen und Patienten mit Long Covid vielfach vergleichbar. Nicht zuletzt ist das ein deutlicher Hinweis auf eine mögliche Therapie von Long Covid: Thymosand®-Peptide werden zur Behandlung von verschiedenen Autoimmunerkrankungen seit mehr als 40 Jahren erfolgreich eingesetzt.


1) Koczulla A. R., Ankermann T., Behrends U. et al.: "S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID" v. 1.0, AWMF-Register Nr. 020/027; https://www.awmf.org/uploads/ tx_szleitlinien/020-027l_S1_Post_COVID_Long_COVID_2021-07.pdf

2) Davis H. E., Assaf G. S., McCorkell L. et al.: "Characterizing long COVID in an international cohort: 7 months of symptoms and their impact." E Clinical Medicine by The Lancet, August 01, 2021, DOI doi.org/10.1016/j.eclinm.2021.101019

3) Antonelli, M., Berry, S., Canas, L. S. et al.: "Risk factors and disease profile of post-vaccination SARS-CoV-2 infection in UK users of the COVID Symptom Study app: a prospective, community-based, nested, case-control study." The Lancet, September 01, 2021, DOI: doi.org/10.1016/S1473-3099(21)00460-6

4) https://newseu.cgtn.com/news/2021-05-14/Long-COVID-19-linked-to-early-aging-of-immune-system-reports-study-10glevDhvUI/index.html

5) Mann E. R., Shaw N., Jagger C. et al.: "Longitudinal immune profiling reveals key myeloid signatures associated with COVID-19." Science Immunology, September 17, 2020, DOI: 10.1126/sciimmunol.abd6197

6) Shuwa H. A., Shaw T. N., Knight S. B. et al.: "Alterations in T and B cell function persist in convalescent COVID-19 patients." Clinical And Translational Report, June 11, 2021, DOI: doi.org/10.1016/j.medj.2021.03.013

7) Ryan, F. J., Hope, C. M., Masavuli, M. G., et al.: "Long-term perturbation of the peripheral immune system months after SARS-CoV-2 infection." medRxiv, August 03, 2021, DOI: doi:10.1101/2021.07.30.21261234

8) Anderson A.: "The Immune System?s Response to SARS-CoV-2." Yale School of Medicine, August 11, 2021; https://medicine.yale.edu/news-article/the-immune-systems-response-to-coronavirus

9) Iwasaki A.: "Daily Review of Covid-19 Research and Policy." Brief19, March 2, 2021; https://mailchi.mp/262c27409b7d/your-daily-roundup-from-brief19-5913496?e=f1e8d97f20


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