03.07.2020 Osteoporose vorbeugen und behandeln
B-Vitamine senken das Risiko für Knochenbrüche
Alle 64 Sekunden bricht in Deutschland ein Knochen aufgrund von Osteoporose. Sie ist die häufigste Knochenerkrankung im Alter. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann über 60 Jahren sind von der fortschreitenden Knochenentkalkung betroffen. Mit dramatischen Folgen: Von erhöhter Knochenbrüchigkeit und chronischen Schmerzen bis zum Verlust der Mobilität.
Osteoporose ist die Folge eines sich mit zunehmendem Alter verändernden Knochenstoffwechsels. Während bis etwa zum 35. Lebensjahr mehr Knochenmasse auf- als abgebaut wird, dreht sich dieses Verhältnis in den Jahren danach um. Mit der Konsequenz, dass die Knochen an Stabilität verlieren und deren Brüchigkeit zunimmt. Ein typisches Beispiel für osteoporotische Veränderungen ist der so genannte "Witwenbuckel". Wirbeleinbrüche führen zu einem Verlust an Körpergröße und zu einer gebeugten Körperhaltung. Aber auch das Risiko des gefürchteten Oberschenkelhalsbruches nimmt deutlich zu.
Es ist keine schöne Aussicht, das Alter mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen fristen zu müssen!
Doch dem ist keiner hilflos ausgeliefert. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass das Risiko für Osteoporose mit der Höhe des Homocysteinspiegels im Blut zunimmt (1, 2). Besonders fatal: Die Höhe des Homocysteinspiegels beeinflusst sogar den natürlichen Stoffwechsel in den Knochen. Je mehr Homocystein vorhanden ist, desto mehr wird die Aktivität der Osteoklasten stimuliert (3). Während Osteoblasten den Knochenaufbau anregen, bauen Osteoklasten Knochensubstanz ab - die Knochen verlieren an Härte und Stabilität. Es liegt also auf der Hand: Wird der Homocysteinspiegel gesenkt, nimmt gleichzeitig das Osteoporose-Risiko ab. Wer diese Chance nicht ergreift, ist selbst schuld, wenn er wegen kranker Knochen im Alter gebrechlich wird. Wo es doch so einfach wäre, das Risiko auszuschalten: Das Zellgift Homocystein kann auf ganz natürliche und sanfte Weise mit Hilfe der Vitamine B6, B12 und Folsäure neutralisiert werden kann.
Wer also Osteoporose effektiv vorbeugen möchte, muss als Erstes vom Arzt die Höhe seines Homocysteinspiegels feststellen lassen. Ist dieser zu hoch, sollten als Sofortmaßnahme Injektionen der Vitamine B6 und B12 sowie Folsäure (Novirell B6, B12 und Folarell, alles rezeptfrei aus der Apotheke) verabreicht werden - jeweils zweimal pro Woche eine Ampulle über fünf Wochen. Danach reicht es zur dauerhaften Stabilisierung eines niedrigen Homocysteinspiegels in der Regel aus, täglich eine halbe Tablette Folarell (rezeptfrei aus der Apotheke) einzunehmen. Vorsichthalber sollte weiterhin der Arzt einmal jährlich den Homocysteinspiegel kontrollieren, um bei Bedarf wiederholt mit Injektionen gegensteuern zu können. Wer auf diese Weise seinen Homocysteinspiegel im Normalbereich hält (4) und damit seine Knochen für das Alter vor zunehmender Brüchigkeit schützt, kann lange Zeit vital und aktiv sein - ohne Angst, bei einer falschen Bewegung einen Knochenbruch mit zum Teil starken Schmerzen erleiden zu müssen.
Quellen:
(1) Huisman M., Poppelaars J., van der Horst M. et al: »The Longitudinal Aging Study Amsterdam«, International Journal of Epidemiology, Volume 40, Issue 4, August 2011, Pages 868-876. doi.org/10.1093/ije/dyq219
(2) Hofman A., Brusselle G. G., Darwish Murad S. et al.: »The Rotterdam Study: 2016 objectives and design update«, European Journal of Epidemiology, 2015;30(8):661-708. doi: 10.1007/s10654-015-0082-x
(3) Herrmann M., Schmidt J., Umanskaya N. et al.: »Stimulation of osteoclast activity by low B-vitamin concentrations«. Bone. 2007;41(4):584-591. doi: 10.1016/j.bone.2007.06.005
(4) van Meurs J., Dhonukshe-Rutten R., Pluijm S. M. F. et al.: »Homocysteine Levels and the Risk of Osteoporotic Fracture«. The New England Journal of Medicine. May 2004; 350: 2033-41. doi: 10.1056/NEJMoa032546.
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